Welcher Ostseesegler kennt ihn nicht den berühmten Spruch, mit dem die Wetterfrösche von Radio Kiel seit Jahrzehnten das typische Ooostseewetter verkünden und gleichzeitig allen unentwegten Seglern Mut machen? Unter diesem bezeichnenden Titel liefert Helge Janßen seinen seglerischen Lebenslauf auf der Ostsee von 1945 bis 2004 ab. Alles beginnt im Juli 1945 mit Klein-Helges Erlebnis, dass britische Soldaten aus den Bootsschuppen vor seinem Elternhaus an der Wakenitz (Lübeck) schöne Schiffe abtransportieren. Obwohl er nicht eigentlich versteht, was da vor sich geht, verliebt er sich in die Boote, und nachdem sich die Nachkriegswirren gelegt haben, durchläuft er in den 50er-Jahren die harte traditionelle Schule für den Segelnachwuchs, bis er es schließlich zum ersten eigenen Schiff bringt. Damit beginnt seine Seglerliebe zur Ostsee. All seine Erlebnisse sind geprägt von den politischen Veränderungen, die den Ostseeraum und seine Anrainerstaaten in den vergangenen 60 Jahren heimgesucht haben. Von der britischen Besatzung bis zum EU-Beitritt der baltischen Staaten die Politik beeinflusste immer den Bootssport auf der Ostsee und damit auch Helge Janßens Leben. Diese Seglerbiografie ist eigentlich dreierlei: eine sehr eindringliche und persönliche Darstellung der Nachkriegsgeschichte im Ostseeraum, ein bisschen Küstenklatsch und Hafenführer und auch Logbuch eines Lebens mit persönlichen und beruflichen Aufs und Abs. Helge Janßen versteht es, treffend, scharfzüngig und humorvoll neben seinen persönlichen Erlebnissen auch die seemännischen Ansprüche und politischen Komplikationen des Ostseesegelns darzustellen, wobei sein offener Witz wie auch seine subtile Ironie für so manchen Lacher sorgen.
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